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Erhebungen und Datenservice

Mit Befragungen lassen sich Meinungen, Ideen, Einschätzungen, Pläne oder strukturelle Sachverhalte (Einkommenssituation, Haushaltssituation ...) in Erfahrung bringen. Transparenz lässt sich erzeugen, die Informationsgrundlage für Entscheidungen verbessern und die "Weisheit der Masse" nutzen. Es gibt viele Gründe für Befragungen und entsprechend viele Adressatenkreise:

  • Bürgerbefragungen

  • Mitgliederbefragungen (von Verbände / Vereinen / Kirchen / Bürgerinitiativen / Beteiligungsprozessen ...)

  • Mitarbeiterbefragungen

  • Jugend- / Seniorenbefragungen

  • Schüler- / Elternbefragungen

  • Wählerbefragungen

  • Kundenbefragungen

  • Expertenbefragungen

  • Unternehmensbefragungen ...


Meine Dienstleistungen für Sie:

  • Durchführung von Befragungen (online oder postalisch)

  • Datenanalyse und Berichterstattung an.

Je nach Ihrem Bedarf ist bei Befragungsprojekten

  • eine Beratung in einer bestimmten Projektphase,

  • die Übernahme von Aufgaben in einzelnen Projektabschnitten

  • die Ausführung des gesamten Projekts

möglich (die Phasen einer Bürgerbefragung habe ich beispielhaft unten erläutert).

Kontaktaufnahme


Nutzung der "Infrastruktur" für eine eigene Erhebung / Auswertung:

Möchten Sie eine Erhebung und Auswertung selbst durchführen und benötigen Sie nur vorübergehend entsprechende Soft- und Hardware? Dann ermögliche ich Ihnen die Nutzung eines Büro-Arbeitsplatzes in meinem Büro. Dies benötigt einen gewissen zeitlichen Vorlauf. 


Projekterfahrung:

Als Abteilungsleiter für "Wirtschaft und Befragungen" war ich im Statistischen Amt der Stadt Stuttgart mit einer Vielzahl von online und schriftlich durchgeführten Befragungen befasst. Die kommunale Erhebung von Daten für Gemeinderat, Fachämter und zum Teil auch externer, wissenschaftlicher Kooperationspartner erlebte in den letzten Jahren eine Blüte.


Phasen einer Bürgerbefragung

Die Aufgaben bei der Durchführung  einer Bürgerumfrage beschreibe ich im Folgenden. Die Erläuterungen zu den einzelnen Phasen lassen sich per Klick öffnen oder schließen.

 

Impuls für eine Bürgerbefragung kann zum Beispiel ein Beteiligungsgedanke geben. Bürgerinnen und Bürger sollen in Planungsvorgänge einbezogen werden, ein Meinungsbild soll abgefragt werden. Auch strukturelle Informationen zu den Lebensverhältnissen in einer Gemeinde (Informationen zur Haushalts-, Arbeits-, Wohn-, Gesundheits-, Einkommenssituation ...) sind zur Planungsunterstützung eventuell hilfreich und gewünscht. Die Datenwünsche schälen sich in Diskussionsrunden in einem längeren Abstimmungsprozess in Gesprächen heraus und vielleicht entsteht dabei auch der Wunsch, sich inhaltlich bei bestimmten Fragestellungen an andere Bürgerbefragungen anzulehnen. Dadurch wäre ein überörtlicher Vergleich möglich (entsprechende Bestrebungen gibt es in der Kommunalstatistik).

Der Entwurf der Fragen und des Fragebogens ist aus meiner Sicht der bedeutsamste Schritt (der Fragebogen ist quasi das Drehbuch des Projekts und nur mit einem guten Drehbuch ist auch ein guter Film möglich). In der Auswahl und Formulierung der Fragen werden die Möglichkeiten in der Auswertung letztlich vorweggenommen. Neben eher "handwerklichen" Aspekten und der Erfahrung sind es vor allem Neugier und Empathie (sowohl für Befragte als auch die Interessen der Auftraggeber), die einen Fragebogen gut werden lassen. Steht der Fragebogen, lohnt sich ein "Pretest" (in einem kleineren Kreis an Personen), um im Detail eventuell noch bestehende Verbessungsmöglichkeiten zu erkennen.

Bevor die Erhebung starten kann, stehen einige organisatorische Aufgaben an: Gestaltung der Druck- und/oder Onlineversion des Fragebogens, Erstellen einer Einlesemaske für das spätere Einscannen der Fragebögen, Zusammenarbeit mit einer Druckerei für den Druck und Versand der Anschreiben und Fragebögen, Entwurf eines Onlinefragebogens und Organisation der Interneterhebung, Anordnung der Befragung durch eine Bürgermeisterin / einen Bürgermeister.   

Aus Kostengründen ist eine Vollerhebung (Befragung aller Bürgerinnen und Bürger) in der Regel nicht möglich und inhaltich auch nicht nötig. Es soll also eine repräsentative Stichprobe aus der Grundgesamtheit gezogen werden. Die Grundgesamtheit in einer Bürgerbefragung sind normalerweise die erwachsenen Personen, die im Einwohnerregister verzeichnet sind. "Repräsentativ" bedeutet aus statistischer Sicht lediglich, dass eine Person zufällig in die Befragung einbezogen wurde. D.h. dass jeder Befragte grundsätzlich die gleiche Chance hat, für die Befragung ausgewählt zu werden.

 Die Stichprobengröße wird in einer Kompromisslösung so gewählt, dass die konträren Ziele Aufwand vs. Genauigkeit / Verlässlichkeit der Ergebnisse austariert sind. Genauere Ergebnisse erfordern größere Stichproben. Meiner Erfahrung nach ist es aber nicht die Stichprobengröße oder eine bewusste oder unbewusste Vorauswahl an Befragten sondern die Freiwilligkeit der Teilnahme an einer Befragung, die dem Wunsch nach einem "repräsentativen" Abbild der Bürgerschaft im Wege steht. Die Gefahr für die "Repräsentativität" (nicht als Zufallsauswahl, sondern als realitätsgetreues Abbild verstanden) lauert in der Regel nicht in der Auswahl der Befragten und der Größe der Stichprobe, sondern in der Antwortbereitschaft der Befragten. Bei Befragungen mit freiwilliger Teilnahme mit einem "Mittelschichtsbias" ("bias" = Verzerrung) zu rechnen, womit eine Überrepräsentanz sozial besser gestellter Einwohner in der "Nettostichprobe" (im Rücklauf) gemeint ist. Meiner Einschätzung nach wäre es besser von einem "Sprachkenntnisbias" sprechen, der in der Konsequenz zu dem Mittelschichtsbias führt, je komplexer die Befragung, desto stärker die Verzerrung. Dieser Verzerrung sollte später in der Auswertung offen begegnet werden.

Eine rechnerische "Kalibrierung" zum Ausgleich der Verzerrung durch Gewichtung von Fällen an bekannte Randsummen ist zwar möglich. Wenn z.B. junge Menschen und sehr alte Menschen sich an einer Umfrage seltener beteiligen, kann man den Antwortenden in diesen Altersklassen in der Auswertung ein höheres Gewicht zuweisen. Das ist aber kein wissenschaftliches Vorgehen und man muss sich als Analyst gut selbst kontrollieren. Meinungsbilder sind meiner Erfahrung nach weniger anfällig für Verzerrungen in der Nettostichprobe. Bei Strukturinformationen, die aus anderen Quellen als "Randsumme" bekannt sind (etwa die Altersstruktur, die Arbeitslosenquote oder die durchschnittliche Wohnfläche) sind rechnerische Eingriffe als Annäherung an die Realität manchmal geraten, um durch die Auswertung niemand auf eine falsche, im Regelfall eine Situation beschönigende Fährte zu locken. 

Die Feldphase startet mit der in der Regel postalischen Benachrichtigung der Befragten und Zusendung des Fragebogens. Die Befragten haben nun mehrere Wochen Zeit, den Fragebogen auszufüllen (online / auf Papier) und können sich auch an eine Hotline wenden. Etwa zwei Wochen nach dem Befragungsstart folgt eine Erinnerung an diejenigen, die sich bisher nicht an der Befragung beteiligt haben. Die Feldphase sollte zeitlich so gelegt werden, dass die Befragten in dieser Zeit wahrscheinlich gut erreichbar sind (also z.B. nicht in Schulferienzeiten stattfinden). 

Schon während der Feldphase können die zurückgesandten Fragebögen erfasst werden. Bei einer postalischen Befragung wird ein Dokumentenscanner / Belegleser eingesetzt. Am Computer wird dafür eine Einlesemaske vorbereitet, sodass dem Computer bekannt ist, an welcher Stelle eines Dokuments ein erhöhter "Grauanteil" für ein Antwortkreuz spricht. Ein Großteil der Einlese-Arbeit übernimmt der Computer. Ein menschlicher Eingriff erfolgt nur bei Unklarheiten oder ist beim Erfassen von Handschrift in der Regel erforderlich. Sind alle Daten zusammengespielt, werden die Daten anonymisiert, noch anhand von Plausibilitätsregeln geprüft und gegebenenfalls (leicht) korrigiert.  

In der Auswertung geht es vor allem um das methodisch unterstützte Erkennen von Strukturen und Zusammenhängen (z.B. den Zusammenhang von Alter, körperlicher Einschränkung und dem Bedarf für eine barrierearme Wohnung). Für die Berichterstattung ist neben der rein statistischen Sachinformation eine um Neutralität bemühte Einordnung und Bewertung der Sachverhalte für die spätere Diskussion in politischen Gremien hilfreich.

Die Vorstellung der Ergebnisse einer Bürgerumfrage erfolgt üblicherweise im Gemeinderat und einem Treffen der Auftraggeber mit Pressevertretern. Für die Öffentlichkeit wird außerdem ein Bericht mit den zentralen Ergebnissen der Befragung erstellt und zugänglich gemacht.

 
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